
Soil Food Web Renovation eines Rasens
Von einer Unkrautfläche zu einem ansehnlichen Rasen. Ein gut etabliertes Bodenlebensnetz (Soil Food Web) in einem schattigen Rasen auf sandigem Boden unter riesigen Eichen sorgt dafür, dass kaum gedüngt werden muss.
Ausgangssituation
Vor fünf Jahren sah unser Rasen ziemlich traurig aus. Meine Prioritäten lagen bei anderen Dingen als beim Düngen und Pflegen des Rasens, und die Trampolin- und Spielaktivitäten der Kinder hatten ihre Spuren hinterlassen (starke Verdichtung). Im Wesentlichen war es eine Unkrautfläche mit Moos, die 3-4 Mal im Jahr gemäht werden musste. Der Klee hatte sich schon vor langer Zeit von selbst verabschiedet.
Als ich 2018 zum ersten Mal met dem Mikroskop das Bodenleben betrachtete, sah ich zwar einige Pilze, aber bei weitem nicht genug für einen gut wachsenden Rasen. Die meisten Pilze waren durchsichtig, und die Vielfalt der Protozoen war sehr gering. Im Vergleich dazu gab es relativ viele Bakterien.
Experimente mit Komposttee
Anfang 2020 hatte ich Kompost mit guten Mengen an Organismen und konnte am Abschnitt über Kompostextrakt und Komposttee im Beraterkurs der Soil Food Web School teilnehmen. Im frühen Frühjahr führte ich ein Experiment nach dem anderen durch. In den ersten Tee-Experimenten wuchsen die Pilze nicht gut. Die Nematoden aus dem Extrakt waren in Ordnung, und die Protozoen vermehrten sich gut im Tee. Die Projekte wurden nacheinander direkt auf den Rasen aufgebracht. Man weiss ja nie, ob da nicht etwas Gutes dabei herauskommen könnte.
Nach ein paar Versuchen gelang es mir, die Pilze im Tee zu vermehren. Das war das Ende der "Behandlung" des Rasens mit Resten, und mein Fokus verlagerte sich auf mein Abschlussprojekt.
Kurz darauf begann der Klee von selbst wieder im Rasen zu wachsen.
Kompostextrakt, Huminsäuren und Fischhydrolysat
In den folgenden Jahren behandelte ich den Rasen 2 bis 3 Mal im Jahr mit Kompostextrakt aus der Wurmkiste, genauso wie viele Menschen ihren Rasen düngen. Anfangs fügte ich nur Huminsäuren hinzu (extrahiert aus meinem eigenen Kompost) und in den letzten 2 Jahren gelegentlich kleine Mengen Fischhydrolysat aus Heringabfällen. Diese Menge hat keinen wahrnehmbaren Geruch und nährt Pilze und Bakterien.
Der Rasen erholte sich zunehmend, und die Menge an Unkraut nahm allmählich ab.
Und ja, ich vertikutiere jedes Jahr einen Teil des Rasens. Andernfalls besteht er hauptsächlich aus Klee und Moos mit hier und da ein paar Grashalmen. Das Moos kommt übrigens auf den Komposthaufen.
Endergebnis
Heute, während ich draußen arbeitete, stellte ich fest, dass unser Rasen jetzt viel besser aussieht als noch vor ein paar Jahren. Dann dachte ich, es wäre an der Zeit, darüber einen Blog zu schreiben. Also legte ich noch einmal eine Probe unter das Mikroskop, um zu sehen, wie das Bodenleben jetzt aussieht. Es hat sich viel verändert.
- Die durchsichtigen Pilze scheinen etwa auf dem gleichen Niveau wie zuvor zu sein, aber es sind viele braune und beige Pilze hinzugekommen. So sehe ich das gerne. Ich denke, der viele Regen hat den Pilzen hier auf dem trockenen Sandboden sehr gut getan.
- Die Menge an Bakterien ist in Ordnung.
- Die Einzeller zeigen eine schöne Vielfalt. Die Menge ist in Ordnung, aber es könnten vielleicht noch ein paar mehr sein. Vielleicht ist es bald wieder Zeit für eine Behandlung.
- Leider habe ich keine Nematoden gesehen. Es sind also definitiv zu wenige Nematoden vorhanden.
Der Boden ist immer noch stärker verdichtet als wünschenswert, was möglicherweise der Grund dafür ist, dass sich die Nematoden noch nicht gut etabliert haben.
Möchten Sie es selbst ausprobieren?
Kompostextrakt? Komposttee? Huminsäuren extrahieren? Fischhydrolysat herstellen? Mikroskop? Ich lade Sie ein, meinen niederländischsprachigen Online-Kurs zu den Kernkonzepten des Soil Food Webs zu belegen und/oder an einem der praktischen Workshops teilzunehmen. Ich helfe auch bei der Erstellung und prakischen Umsetzung eines Plans oder berate in Privatstunden.